Nematoden oder Wurzelälchen:
Sie gelten als gefährlichste und sehr schwierig zu
bekämpfende Schadinsekten an Kakteen und zahlreichen anderen
Sukkulenten. Erst seit wenigen Jahren gibt es überhaupt wirksame
chemische Bekämpfungsmittel. Man unterscheidet drei Arten von
Wurzelälchen:
1. Wurzelgallenälchen: Die etwa 0,5mm großen Larven
bohren sich in die Wurzeln ein, schädigen die Pflanze durch ihre
Saugtätigkeit und verursachen durch Ausscheidungen ihrer
Speicheldrüsen gallenartige Verdickungen, die nicht selten
Walnuss- bis Faustgröße erreichen. Die befallenen Wurzeln
können ihre Funktion der Wasser- und Nährstoffaufnahme nicht
mehr erfüllen, sie sterben mit samt den älteren Gallen ab
und zerfallen. Dabei gelangen die Eier in das Erdreich, von wo aus
weitere Verbreitung erfolgt.
2. Wurzelälchen: Diese leben gleichfalls in den Wurzeln
und sprengen die Wurzelepidermis, und die weiblichen Tiere hängen
dann als braune, zitronenförmige Zysten außen an den
Wurzeln. Es ist die am häufigsten vorkommende Gruppe, der hier
erwähnten drei.
3. Freilebende Nematoden: Sie setzen sich nicht an bestimmte
Stellen fest, sondern befinden sich ständig in Bewegung.
Älchenbefall wird oft erst erkannt, wenn die Pflanzen infolge
erheblicher Wurzelschädigungen zu kümmern beginnen.
Älchen vermehren sich sehr rasch, und ihre Larven können
sich unter ungünstigen Lebensbedingungen in einen Ruhezustand
begeben, um darin monate- oder jahrelang zu verharren. Die Verbreitung
erfolgt über kurze Strecken durch Eigenbewegung der Tierchen oder
Verschwemmung mit Wasser. Weiträumige Ausbreitung erfahren diese
ausdauernden Schädlinge durch unachtsamen Umgang mit befallenen
Pflanzen, Töpfen, Kisten und dergleichen, ferner durch verseuchte
Erde, Gewächshausstellagen und Wasser sowie durch
Arbeitsgeräte und Weitertragen an den Schuhsohlen.
Biologische Bekämpfung: Zur Eindämmung einer
Nematodenplage ist äußerste Hygiene geboten.
Pflanzgeräte, Gewächshaustische und Arbeitsgeräte mit
kochendem Wasser abzubrühen, ist die einfachste Methode der
Desinfektion. Beim Umpflanzen befallener Pflanzen sind alle befallen
Wurzeln umgehend zu entfernen, d.h. mitunter bleibt nichts anderes
übrig als den ganzen Wurzelballen wegzuschneiden und die Pflanze
in frischem Substrat neu bewurzeln zu lassen. Wurzelälchen sind
hitzeempfindlich, so dass sie ein 45°C heißes, 30
minütiges Wasserbad abzutöten vermag. Die Kakteenwurzeln
dürften diese Temperaturen wohl ertragen.