Kakteenbuch






Ordnerbild 1.0 Einleitung

.... 4.2 Stecklingsvermehrung

2.0 Bau, Verbreitung der Kakteen

5.0 Aufbau einer Kakteensammlung

.... 2.1 Bau der Kakteen

.... 5.1 Frühbeet

.... 2.2 Namen der Kakteen

.... 5.2 Fensterbrett

.... 2.3 Verbreitung der Kakteen

.... 5.3 Gewächshaus

3.0 Kultur der Kakteen

.... 5.4 Terrasse und Balkon

.... 3.1 Pflanzgefäße

6.0 Krankheiten und Probleme

.... 3.2 Erde

.... 6.1 Krankheiten und Schädlinge

.... 3.3 Licht und Temperatur

.... 6.2 Winterharte Kakteen

.... 3.4 Bewässerung

.... 6.3 Epiphytische Kakteen

.... 3.5 Umpflanzen

7.0 Gattungen und Arten

.... 3.6 Jahresablauf

.... 7.1 Bestimmungsschlüssel

4.0 Vermehrung der Kakteen

.... 7.2 Pflegegruppen

.... 4.1 Aussaat der Kakteen

8.0 Literatur


1.0 Einleitung

"Eine immer größere Zahl von Menschen findet Gefallen an den stacheligen oder dickblättrigen Gesellen der Sukkulenten und speziell den Kakteen. Die außerordentlich große Zahl sowie die Vielgestaltigkeit der sukkulenten Pflanzen mit unterschiedlichsten Formen und Pflegeansprüchen bringen es jedoch auch mit sich, dass die eine oder andere Pflanze in unsere Sammlung gelangt, die nicht so recht gedeihen will - einfach, weil der laienhafte Freund der Sukkulenten nur selten das ganze Gebiet überschauen und alle Pflegeansprüche kennen kann. Oft genug wird sich selbst der Fachmann, der Gärtner, der nicht gerade auf Kakteen spezialisiert ist, eingestehen müssen, dass er zuwenig über diesen oder jenen Kaktus weiß.
Hier hoffe ich mit meinem Online-Buch weiterhelfen zu können."

 

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2.0 Bau, Verbreitung der Kakteen

> 2.1 Bau der Kakteen

Kakteen sind in dornige "Stämme" und Wurzeln gegliedert. Ihre Blätter sind völlig rückgebildet oder zu Stacheln umgewandelt. Nur bei zwei Gattungen gibt es vollständig entwickelte Blätter. Die Stämme der Kakteen sind als Wasserspeicher normalerweise geschwollen und fleischig, und viele sind so geformt, dass Regenwasser direkt zum Boden abfließt und vom Wurzelsystem aufgenommen werden kann. Die Wurzeln formen dicht unter der Oberfläche weit verzweigte Systeme: So können die Pflanzen Wasser aus einem möglichst großen Gebiet aufnehmen. Wüstenpflanzen stehen normalerweise weit voneinander entfernt, um eine optimale Wassernutzung zu erreichen.

Ein typisches Merkmal der Kakteen sind die Areolen, besondere Bereiche der Stämme, auf denen im Allgemeinen starre, spitze Dornen wachsen. Einige Kakteen haben mit Widerhaken besetzte Dornen, so genannte Glochiden, die bei Berührung abbrechen und sich in die Haut einbohren. Areolen entwickeln sich aus seitlichen Knospen und sind wahrscheinlich eine Form hoch spezialisierter Blätter.

Die Blüten der Kakteen sind oft groß und prächtig, sie stehen häufiger einzeln als in Gruppen. Das Perianth (Blütenhülle) besteht nicht aus eindeutig getrennten Kelchblättern, sondern aus einer Reihe von Hochblättern (modifizierten Blättern), die allmählich von Kelchblättern zu farbigen Blütenblättern abgestuft sind. Die Blüten haben viele Staubblätter. Der Fruchtknoten von Kakteen ist unterständig und mit dem Perianth verwachsen. Die Früchte sind oft auffallend gefärbt und fleischig.

Die meisten der etwa 130 Gattungen werden kultiviert, wobei die kleinen, langsam wachsenden Arten wegen ihrer großen Farben-, Formen- und Dornenvielfalt am populärsten sind. Eine der bekanntesten Gruppen umfasst Arten mit herrlichen, nächtlich blühenden Pflanzen und den Saguaro (Riesenkaktus). In einigen Klassifizierungssystemen wird allein diese Gruppe in zehn Gattungen unterteilt. Noch häufiger wird eine Gruppe kultiviert, die den Weihnachtskaktus enthält. Spezies dieser Gruppe, die in tropischen Regenwäldern als Epiphyten leben, passen eigentlich nicht in das typische Bild von Kakteen als dickfleischige Wüstenpflanzen. Untersucht man jedoch ihre Stämme, so findet man die für Kakteen einzigartigen Areolen.

Viele nicht mit den Kakteen verwandte Pflanzengruppen haben sich ebenfalls an das Überleben in ariden Regionen angepasst und sind daher den Kakteen in ihrer äußeren Erscheinung oft recht ähnlich. Dies sind typische Beispiele für parallele Evolution: Nichtverwandte Organismen, die ähnlichem Evolutionsdruck ausgesetzt sind, entwickeln hinsichtlich Anatomie und Funktion oft gleiche Merkmale. So haben viele Wolfsmilchgewächse, die in Afrika wachsen, wo Kakteen nicht natürlich vorkommen, blattlose, dornige, fleischige Stämme.

Einige meiner SäulenkakteenAuf dieser Aufnahme sehen sie einige meiner Säulenkakteen. Säulenkakteen sind oft auch für den Anfänger geeignet, da sie in ihrer Pflege ziemlich anspruchslos sind. Sie benötigen jedoch etwas mehr Wasser als andere Kakteen. Speziell auch im Winter wollen sie immer einwenig Wasser, und sollten nie ganz austrocknen. Sie können auch bei höherer Temperatur überwintert werden.
Abb. 2.1 - Einige meiner Säulenkakteen

2.2 Namen der Kakteen

Systematische Einordnung: Kakteengewächse bilden dieFamilie Cactaceae. Kakteen mit voll entwickelten Blättern werden den Gattungen Pereskia und Pereskiopsis zugeordnet. Die nächtlich blühenden Formen und der Saguaro gehören zur Gattung Cereus. Der Weihnachtskaktus wird als Schlumbergera bridgesii klassifiziert.

> 2.3 Verbreitung der Kakteen

Kakteengewächse, Familie dorniger, sukkulenter (dickfleischiger) Pflanzenarten, die ursprünglich aus Amerika stammen, aber auch in andere Regionen (wie z. B. nach Australien und in die Mittelmeerländer) eingeführt wurden. Die Familie besteht aus etwa 1 650 Arten, von denen die meisten aridem Klima angepasst sind. Die Früchte der Kakteen sind in Ländern, in denen diese Pflanzen von Natur aus vorkommen, wichtige Quellen für Nahrung und Trinkwasser. Da Kakteen nicht sehr pflegebedürftig sind und bizarre Formen entwickeln, werden sie von Zierpflanzenliebhabern sehr geschätzt und sind deshalb zunehmend gefährdet. Bereits 17 Kakteenarten stehen heute vor dem Aussterben, weil ihre Bestände von „Kakteenfreunden" und professionellen Sammlern besonders im Südwesten der Vereinigten Staaten und im Norden Mexikos stark dezimiert werden.

Verbreitung der Kakteen
Abb. 2.3 - Verbreitung der Kakteen

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3.0 Kultur der Kakteen

> 3.1 Pflanzgefäße

Jeder Gärtner und Pflanzenliebhaber weiß aus Erfahrung, dass Pflanzen, frei ausgepflanzt, sich rascher zu voller Schönheit entfalten, als wenn sie in das enge "Gefängnis" eines Pflanzgefäßes eingesperrt sind. Aber welcher Liebhaber kann sich ein so großes Gewächshaus leisten, um alle seine Pfleglinge frei auszupflanzen? Oft ist aus Platzgründen ein zu schnelles Wachstum sogar unerwünscht; auch hat man die Pflanzen in kleineren Gefäßen besser unter Kontrolle. Grundsätzlich kann man Kakteen in Ton- und Kunststofftöpfen oder in Schalen kultivieren. Selbstverständlich müssen diese Abzuglöcher besitzen, damit es zu keiner stagnierenden Nässe kommt. Die Größe der Pflanzgefäße richtet sich nach jener der Pflanze. Die Töpfe dürfen weder zu groß noch zu klein sein. Arten mit Rübenwurzeln verlangen tiefe, sog. Baumschultöpfe. Neue Töpfe sind vor dem Gebrauch einige Tage zu wässern, alte gebrauchte zu waschen und mehrere Stunden lang in kochendem Wasser zu sterilisieren, um tierische Schädlinge, insbesondere Wurzelälchen, abzutöten.

 Ich persönlich ziehe Kunststofftöpfe den Tontöpfen vor, da sie viel weniger Platz benötigen als die altbewährten Tontöpfe. Auch der Wasserhaushalt wird darin besser geregelt. Man braucht auch weniger zu gießen, da das Wasser weniger verdunstet. Der Nachteil bei den Kunststofftöpfen liegt darin, das der Wasserhaushalt des Kaktusses nicht so gut nachgeprüft werden kann. Ansonsten bietet er viele Vorteile.
Abb. 3.1 - Pflanzgefäße

3.2 Erde

Die Erde muss gut durchlässig sein, damit sich keine Staunässe am Grund des Pflanzgefäßes bilden kann, die sich auf die Wurzelbildung vieler Arten recht ungünstig auswirkt. Eine gute Kakteenerde soll folgende Bestandteile in gleichem Verhältnis enthalten: gut abgelagerte, alte Kompost- oder Lauberde, verwitterten Lehm, groben, wenn möglich gewaschenen Sand und grobfaserigen Torfmull.
Um mit Sicherheit pflanzliche und tierische Schädlinge auszuschalten, muss die Erde vor dem Pflanzen sterilisiert werden. Zur Auflockerung und besseren Durchlüftung kann man zerschlagenen Ziegel- oder Granitgruß, Kunststoffspäne (Styropor), Perlit oder Biemskies zusetzen. Besonders bewährt hat sich Bimskies, da dieser die Eigenschaften hat, die Feuchtigkeit recht lange festzuhalten, so dass man weniger zu gießen braucht. Man kann die Pflanzgefäße, sofern man hierzu den altbewährten Tontopf verwendet, auch in Bimskies einsenken. Man gießt dann die Pflanze selbst nicht, sondern befeuchtet nur den Bims. Diese Methode eignet sich besonders für Arten extremer Trockengebiete, die auch während der Sommermonate nur geringer Wassergaben bedürfen.
Wer sich seine Erdmischung nicht selbst herstellen will, kann in Fachgeschäften auch fertige Erdmischungen kaufen. Gut bewährt hat sich bei Kakteen die sog. "Einheitserde", die heute in der gärtnerischen Praxis viel verwendet wird und alle für die Pflanzen wichtige Nährstoffe enthält.

3.3 Licht und Temperatur

Wichtige klimatische Faktoren für ein gesundes Wachstum der Kakteen sind Temperatur und Licht. Als Bewohner trocken-heißer Wüsten- und Halbwüsten steht ihnen Wärme und Licht in einer Fülle zur Verfügung, die wir ihnen in der Kultur niemals bieten können, vor allem nicht das Licht in Form von Sonnenenergie. Im Sommer sollten die Kakteen tagsüber wenigstens Temperaturen von +25 bis 35° C ausgesetzt sein; im Winter zur Ruhezeit, sollte die Temperatur jedoch +15° C nicht über- und +5°C nicht unterschreiten. Vorzeitige Aufnahme des Wachstums infolge allzu hoher Temperaturen während der lichtarmen Winterzeit führt zur Bildung sog. Geiltriebe, die lang und dünn werden und ein unnatürliches Aussehen annehmen.
Als lichtliebende Pflanzen benötigen die Kakteen hohe Lichtintensitäten. Heller und sonniger Stand ist deshalb Voraussetzung für ein gutes Gedeihen, vor allem für die Dornbildung. An Importpflanzen kann man deutlich den Einfluss des Lichtes auf die Dornbildung beobachten.

3.4 Bewässerung

Es gibt nur eine Regel, die für richtiges Giessen wichtig ist:

  • Beobachte ständig die für das Leben der Pflanze wichtigen Faktoren Licht, Temperatur und Zustand des Bodens!
  • Beobachte das Aussehen deiner Pflanzen und halte den Lebensrhythmus der Sukkulenten ein, der durch die Verhältnisse am heimatlichen Standort gegeben ist!

Mit den ersten sonnigen Frühjahrstagen endet die Trockenzeit. Auch die extrem trocken und kühl gehaltenen Kakteen bekommen wieder etwas Wasser. Je höher die Sonne steigt und je mehr wir im Aussehen der Pflanze das beginnende Wachstum erkennen, desto kürzer werden die Abstände der Wassergaben. Im Herbst und Frühjahr bei unregelmäßiger Sonneneinwirkung und stark schwankenden Temperaturen gießen wir morgens, jedoch nur an sonnigen Tagen. So verhüten wir, dass der Wurzelhals, die nässeempfindlichste Stelle am Körper der Kakteen, am Abend noch nass ist und zu faulen beginnt.
Erst von April an bekommen die Kakteen und anderen Sukkulenten so viel Wasser, wie sie verbrauchen. Der Wurzelballen bildet frische Wurzelspitzen, der Wasserbedarf der Pflanze steigt zusehends. Wir gießen, sobald die Erde trocken ist, und zwar so durchdringend, dass auch die im unteren Teil des Topfes befindlichen Wurzeln genügend Wasser bekommen.
Ständiges gießen mit alkalischem Wasser (Leitungswasser) verändert die in der Kakteenerde gewünschte leicht saure chemische Reaktion dahingehend, dass wir zuletzt einen stark alkalischen Boden erhalten, in dem Kakteen nicht mehr gedeihen können. Wenn möglich sollte Regenwasser verwendet werden, dass man bequem über eine Wasserfalle sammeln kann.

Abb. 3.4 - Regenwasserfalle

3.5 Umpflanzen

Von Zeit zu Zeit müssen die Pflanzen umgetopft werden, sei es dass der Topf zu klein geworden, sei es, dass die Erde ausgebraucht ist oder die Pflanze sonst irgendwie einen kranken Eindruck macht. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Vor dem Umtopfen gießt man den Wurzelballen leicht durch, damit sich dieser von der Topfwand löst. Bei Verwendung von Plastiktöpfen ist dies nicht notwendig, da die Wurzeln sich nicht wie beim Tontopf fest an die Wand legen. Löst sich der Ballen dennoch schwer aus dem Topf heraus, so schlägt man dessen Kante mehrmals auf eine harte Unterlage auf. Sind die Wurzeln stark durch das Abzugsloch des Topfes hindurchgewachsen, was beim einsenken der Töpfe in Bimskies häufig der Fall ist, so ist es ratsamer, den Topf zu zerschlagen, als die Wurzeln abzuschneiden. Mit einem spitzen Hölzchen wird dann der Erdballen vorsichtig aufgelockert. Dabei ist vor allem auf Schädlinge, Wurzelläuse und Nemathoden, zu achten. Die ersteren sind leicht kenntlich an der Weißfärbung, die letzteren an den knötchenartigen Verdickungen der Wurzeln. Die Wurzelläuse bekämpft man durch Bepudern der Wurzeln mit einem Kontaktgift. Werden Nemathoden festgestellt, so sind alle davon befallenen Wurzeln abzuschneiden; die alte Erde ist wegzuwerfen und die Pflanzen werden aus der Sammlung isoliert. Auch abgestorbene Wurzeln sind zu entfernen. Nach dem Umtopfen darf nicht sofort gegossen werden. Man wartet damit etwa 10 Tage, um die Schnittstellen erst gut abheilen zu lassen.

3.6 Jahresablauf

Einleitung:
Vor allem für den Anfänger sollen hier die wesentlichen Phasen der Kakteenpflege im Jahreslauf dargestellt werden. Dabei werden die Pflegeerfordernisse der üblichen Kakteen zugrunde gelegt; zur Kultur von Kakteen mit speziellen Wachstumsbedingungen, wie etwa den winterharten oder den epiphytischen Kakteen, wird auf die gesonderten Abschnitte verwiesen In dieser Übersicht werden die Probleme nur stichwortartig angesprochen. Die angegebenen Jahreszeiten können sich selbstverständlich, je nachdem, ob der Kakteenpfleger in einer Gegend mit mildem oder mit rauhem Klima beheimatet ist, etwas verschieben.

Vorfrühling:
Vorfrühling (Mitte Februar bis Ende März) Bei den im zeitigen Frühjahr blühenden Kakteen kündigt sich das Ende der Winterruhe durch die hervorbrechenden Knospen und den beginnenden Neutrieb im Scheitel an. Mit zu den ersten Blühern im Jahr gehören Notocactus (Brasilicactus) haselbergii, Turbinicarpus valdezianus, Mammillaria pennispinosa, Mammillaria magallanii und Mammillaria moelleriana. Kakteen, die nicht zu den zeitigen Frühjahrsblühern gehören, können noch umgesetzt werden. Man pflanzt jene Kakteen um, die in zu klein gewordenen Töpfen stehen oder in ausgelaugter Erde. Beim Umpflanzen im Vorfrühling wird aus trockener Erde in trockene Erde umgesetzt. Kakteenfreunde, die über eine beheizbare Aussaatschale verfügen, können im März aussäen. Je nach örtlichem Kleinklima werden die Kakteenfreunde. die ihre Kakteen auf dem Fensterbrett vor dem Fenster, im ungeheizten Gewächshaus oder im Frühbeetkasten kultivieren, die Pflanzen im März-April aus dem Winterquartier in den Sommerstandort umräumen. Gegen vereinzelte Frostnächte sollten Vorkehrungen getroffen werden durch Übergangsheizungen oder durch bereitgelegte alte Wolldecken zum Abdecken des Frühbeetkastens. Große Vorsicht ist in dieser Jahreszeit auch bei Pflanzen am Zimmerfenster vor Verbrennungen geboten. Die in der Ruhezeit der Sonne entwöhnten Kakteen können durch die im März und April rasch an Dauer und Stärke zunehmende Sonneneinstrahlung geschädigt werden. Für ungewöhnlich sonnige Tage im Vorfrühling und Frühling sollten daher Möglichkeiten für eine Schattierung vorbereitet werden. Man kann hierzu die Glasscheiben mit Schattierfarbe streichen, man kann Schattiergewebe auf die Glasscheiben auflegen oder notfalls auch auf die Kakteen einige Bogen Seidenpapier ausbreiten. Im Frühjahr müssen die Kakteen auch vorsichtig wieder an Feuchtigkeit gewöhnt werden. Dies gilt besonders, wenn sie im Winter völlig trocken standen. Man sollte sie daher an warmen Tagen im Vorfrühling mit warmem Wasser einnebeln und später absprühen. Hierdurch werden der Staub und Schmutz des Winters abgewaschen und die Pflanzen zur Neubildung von Saugwurzeln angeregt. Erst dann können die Kakteen das nun folgende Gießwasser auch aufnehmen. Grundsätzlich sollten jedoch die Wassergaben im Frühjahr langsam und zögernd einsetzen. Bei vielen Kakteen besteht die Gefahr, dass sich bereits gebildete Knospen nicht zur Blüte weiterentwickeln, wenn sie durch zu frühe und zu reichliche Wassergaben vorzeitig zu vegetativem Wachstum angeregt werden. Dies ist zum Beispiel sehr deutlich bei den Echinocereen zu beobachten. Der Kakteenpfleger sollte sich daher im Vorfrühling nicht durch den einen oder anderen besonders schönen Tag zu voreiligen und großzügigen Wassergaben verleiten lassen.

Frühling:

Mammillarien, Lobivien und Rebutien, etwas später auch der Notocacteen und der Echinop. Arten. Die nicht blühenden Kakteen sollten etwa ab Mai, die blühenden Pflanzen schon früher, ausreichend Feuchtigkeit erhalten. Ab Mitte Mai kann dem Gießwasser stickstoffarmer Kakteendünger zugesetzt werden, doch sollte nicht mit Düngerlösung auf völlig trockenen Ballen gegossen werden. Im Mai und Juni sind die Kakteen voll im Trieb. Jetzt kann gepfropft werden, und es können Stecklinge geschnitten und nach hinreichender Abtrocknung bewurzelt werden. Pflanzen, die im Juni noch keinen Austrieb zeigen, sind vermutlich krank. Sie werden vorsichtig ausgetopft; kranke oder stark durch Schädlinge befallene Wurzeln werden radikal zurückgeschnitten. Nach Abtrocknung der Schnittstellen wird die Pflanze wie ein Steckling neu bewurzelt. Ab April-Mai können Aussaaten auch ohne künstliche Unterwärme vorgenommen werden. Die Aussaaten sollten eher im gedämpften Licht stehen und dürfen in der Zeit der Keimung nie völlig austrocknen.

Sommer:
Sommer (Mitte Juni bis Mitte August) Die Sommerblüher bringen mit ihren Blüten Farbe in die Sammlungen. So blühen jetzt viele Gymnocalycien, Parodien, Coryphanthen und Astrophyten. Die meisten Kakteen stehen voll im Wachstum. Viel Licht und Luft sind erforderlich, eventuelle Schattierungen aus der Zeit des Frühjahrs sind zu beseitigen. Die Pflanzen werden reichlich bewässert und gedüngt. Die Bewässerung sollte möglichst von unten erfolgen. Zu häufiges Übergießen oder Überbrausen der Kakteen kann zu Salzablagerungen auf Stacheln und Pflanzenkörper führen und die Gefahr von Pilzinfektionen verstärken. Manche Frühjahrsblüher - so viele Mammillarien, Echinocereen und Rebutien legen im Juli bis Mitte August eine leichte Sommerruhe ein. Sie werden in dieser Zeit weniger gegossen. In der Sommerruhepause können diese Frühjahrsblüher verpflanzt werden, doch dürfen sie erst einige Tage nach dem Umpflanzen wieder gegossen werden.

Herbst:
Herbst (Mitte August bis Mitte November) Es blühen noch einige Mammillarien, wie etwa Mammillaria rhodantha und Mammillaria hidalgensis, ferner blühen Ariocarpen oder Pflanzen aus der Gattung Neoporteria im engeren Sinne. Bei den meisten Kakteen kündigt sich das Ende der Wachstumsperiode an. Die Pflanzen sollen nun ihren Jahrestrieb ausreifen, damit sie die Ruhezeit im Winter gut überstehen. Der Herbst ist auch für die Ausbildung einer guten Bestachelung sowie für den Blütenansatz im kommenden Frühjahr von großer Bedeutung. Ab Ende August wird nicht mehr gedüngt, ab Mitte September wird die Bewässerung eingeschränkt, ab Mitte Oktober wird nur noch ganz wenig oder überhaupt nicht mehr gegossen. Sehr wesentlich zur Abhärtung sind frische Luft und viel Licht, möglichst auch ungefiltertes Sonnenlicht. Die Fenster des Gewächshauses und des Frühbeetkastens sollten weit geöffnet werden, die Scheiben werden gereinigt und keine Schattierung darf das den Pflanzen zufließende Licht mindern . Pflanzen im freien sollten zur Abhärtung möglichst lange draußen bleiben, doch müssen sie vor Regengüssen geschützt werden. Pflanzen, die erst im Herbst ihre Blüten bringen, und die Kakteen, die im Herbst nochmals einen Wachstumsschub zeigen erhalten einen besonders warmen und sonnigen Platz und etwas mehr Feuchtigkeit.

Winter:
Winter (Mitte November bis Mitte Februar) Es blühen nur noch wenige Kakteen, wie etwa Mammillaria schiedeana und Mammillaria plumosa sowie die zu den Epiphyten zählenden Weihnachtskakteen und viele Rhipsalis-Arten. Diese blühenden Pflanzen werden in dieser Zeit wärmer und feuchter als die übrigen Kakteen gehalten. Je nach örtlichem Kleinklima und Wetterlage werden die Kakteen Ende Oktober bis Mitte November in die Winterquartiere umgeräumt. Da die Pflanzen seit Mitte Oktober trocken stehen und etwas geschrumpft sind, muss der Pfleger mit dem Einräumen nicht überängstlich sein; ein kurzer, leichter Nachtfrost wird in dieser Phase von robusten Arten gut überstanden. Die Pfleger mit heizbaren Gewächshäusern stellen die Heizungsthermostate auf Wintertemperatur und verbessern durch Dichten aller Fugen, Unterziehen von Folie und ähnliche Maßnahmen die Winterfestigkeit ihres Gewächshauses. Auch im Winterquartier sind die Pflanzen sorgfältig auf Krankheiten und Schädlinge zu kontrollieren. Pflanzen, die beginnende Fäulnis zeigen, werden mit immer wieder neu desinfiziertem Messer bis ins gesunde Fleisch zurückgeschnitten und nach langem Abtrocknen im Frühjahr als Steckling neu bewurzelt. Durch Pilzinfektionen verfaulte oder eingetrocknete Kakteen werden mit ihrer Erde umgehend entfernt, die Töpfe werden vor Wiederverwendung sorgfältig gereinigt. Viel frische Luft und ein heller Stand auch im Winterquartier beugen Pilzinfektionen vor. Die Temperatur sollte im Winterstand um 5 bis 10 °C liegen, und die Pflanzen sollten wenig oder besser überhaupt kein Wasser erhalten. Ab Ende Januar kann man mit dem Umsetzen derjenigen Kakteen beginnen, die nicht zu den zeitigen Frühjahrsblühern gehören. Im Winter wird der Kakteenfreund auch durch Literaturstudium sein Wissen erweitern und Notizen, Dias und Erfahrungen aus der Vegetationszeit aufarbeiten.

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4.0 Vermehrung der Kakteen

> 4.1 Aussaat der Kakteen

Die Vermehrung von Kakteen aus Samen reizt nicht nur den noch jungen Kakteenfreund. Gerade den erfahrenen Liebhaber lockt immer wieder die Aussaat und das Keimen der oft staubfeinen oder bis zu 0.5 cm großen, in Form und Farbe verschiedenen Samenkörner. In fein gesiebter Kakteenerde oder noch besser in mineralischen Substanzen ausgesät, warm und feucht gehalten, schlüpft der noch unbewehrte Nachwuchs manchmal schon nach wenigen Stunden aus den Samenhüllen. Das Groß keimt allerdings erst nach Tagen, und manche, wie z. B. Opuntien, benötigen Wochen und Monate dazu. Natürlich wird es Jahre dauern, bis aus den noch winzigen Sämlingen erwachsene und damit auch blühfähige Pflanzen geworden sind. Eine bewährte Aussaatmethode: Vierecktöpfe aus Kunststoff mit mineralischem Substrat füllen und in eine wasserdichte Schale stellen. Samen von einem Stück Papier gleichmäßig aufstreuen und gerade soviel abdecken, das sie rundum eingebetet sind. Das zum Keimen erforderliche Wasser am Schalenrand zugießen, damit es bei bedarf aufgesaugt werden kann. Eine Heizplatte sorgt für die erforderliche Keimtemperatur, eine darüber gelegte Glasplatte für die zum Keimen nötige gespannte, also feuchtwarme Luft.

 Die Aussaat von Kakteen ist nicht besonders einfach. Auch bei mir verfallen leider viele Sämlinge dem gefürchteten Schimmelpilz. Für eine erfolgreiche Aussaat benötigt man fast ein Gewächshaus.
Abb. 4.1 - Aussaat: links 1 jährig/rechts 5 jährig

4.2 Stecklingsvermehrung

Am einfachsten lassen sich manche Kakteen durch bereits vorhandene, an der Mutterpflanze nicht selten schon bewurzelte, so genannte "Kindel" oder Ableger vermehren. Man dreht sie im Frühjahr einfach ab und setzt sie in möglichst fein gesiebte Kakteenerde. Sie wurzeln sich rasch an und haben vor allem den Vorteil, das sie genau gleich sind wie ihre Eltern. Dies ist auch bei Stecklingen der Fall.
Überhaupt können viele Kakteen, mangels eines Sprosses oder Samens nur durch abschneiden von Triebteilen vermehrt werden. Dazu werden vorjährige, also ausgereifte Triebe mit einem scharfen Messer abgetrennt, einige Tage abgetrocknet und dann in eine trockene, sandig-humose Erde eingepflanzt. Die Behandlung der Schnittfläche mit granulierter Holzkohle, verhindert Fäulnis und beschleunigt die Wurzelbildung. Öfters übersprühen zeigt bereits nach wenigen Wochen den Erfolg: einen gut bewurzelten Steckling.

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5.0 Aufbau der Kakteensammlung

> >5.1 Frühbeet

Wer über einen Garten verfügt, sollte seinen Kakteen eine Sommerfrische gönnen. Die ideale Sommerfrische ist der Frühbeetkasten. Monatelang haben unsere Sukkulenten Pflanzen nach Licht gehungert und auch die erste Frühjahrssonne erreichte auf dem Fensterbrett nur die dem Licht zugewandte Seite der Pflanzen. Endlich können wir den Lichthunger unserer Pfleglinge stillen, wenn wir sie im Frühbeet dem vollen Sonnenlicht aussetzen.

> 5.2 Fensterbrett

Für den Fensterbrettpfleger wird es sich immer darum handeln, auf engem Raum eine möglichst große Anzahl von Pflanzen unterzubringen. Dazu müssen wir die Stellfläche vergrößern, d. h. mehrere Flächen übereinander ordnen. Da das Licht schräg auf das Fenster fällt, die Breite der Stellbretter aber zum Wohnraum hin, der ja nicht beeinträchtigt werden soll, begrenzt ist, bedeutet dies kaum eine Lichtminderung für die übereinander stehenden Kakteen. Bei den nach innen zu öffnenden Kippfenstern müssen wir mit den Stellbrettern einige Zentimeter ins Zimmer rücken. Sie sollen allerdings, damit die Fenster gut geöffnet werden können, schmaler sein als die um eine Blumenwanne verbreiterte Fensterbank.

> 5.3 Gewächshaus

Der Wunsch eines jeden Kakteen- und Sukkulentenliebhabers ist natürlich der Besitz eines Gewächshauses und sei es noch so klein. Grundsätzlich ist jedes Gewächshaus für die Kultur von Kakteen und Sukkulenten geeignet, wenn es nur genügend hell und gut zu belüften ist, denn ausser Licht benötigen die Sukkulenten auch frische Luft. In einer feuchten, stickigen Atmosphäre beginnen sie zu vergeilen. Eine Schattierung ist in der Regel überflüssig, ein Anspritzen des Daches mit einer Kalkbrühe während der Sommermonate reicht schon aus, um Verbrennungen zu verhindern; allein Stapelieen und Haworthien lieben Halbschatten.

> 5.4 Terrasse und Balkon

Die Terrasse ist das Bindeglied zwischen Wohnhaus und Garten. Häufig durch eine Stein- oder Glaswand, durch Schilfmatten oder eine dicht Hecke gegen Wind geschützt, bietet sie ein gutes Sommerquartier für unsere Kakteen. Immer wenn wir uns auf der Terrasse erholen, bei Mahlzeiten, bei der "Siesta" im Liegestuhl, stets sind wir unter unseren stacheligen Freunden. Terrassen sind häufig nach Süden gerichtet. Die gegen die Hauswand geworfenen Sonnenstrahlen werden reflektiert und erzeugen ein für sukkulente Pflanzen günstiges Kleinklima.

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6.0 Krankheiten und Probleme

> 6.1 Krankheiten und Schädlinge

>Läuse:

Schädlinge:Bekämpfung:
Woll- oder Schmierläuse
nennen wir jene Gruppe von saugenden Insekten, die über einen wirksamen Schutz verfügen: Eine Schicht von mehligfeinen, weißen Wachsausscheidungen in die unsere wassergelösten Spritzmittel nur schwer eindringen können. Woll-Läuse siedeln sich gern im Schutz dicht stehender Stacheln an, zum Beispiel im Scheitel der Matucana oder im Haarkleid einiger Tephrocactus auch in den Blattwinkeln der Aloe und anderer Sukkulenten fühlen sie sich sicher. An Pfropfungen nisten sie sich gern dort ein, wo der gross gewordene Pfröpfling die Unterlage überwallt. Da sie Trockenheit lieben, treten sie an sukkulenten Pflanzen besonders während der winterlichen Trockenruhe auf.
Vorbeugend spritzen der befallenen Pflanzen.
Schildläuse:
Als Schildläuse bezeichnen wir eine Gruppe ebenfalls saugender Insekten, die sich im ausgewachsenen Zustand mit einer schildartigen festen Haut schützen. Unter diesem Schild legt auch das Weibchen seine Eier ab. Man hat unter einem einzigen Schild 3000 der winzigkleinen Eier gezählt. Schildläuse treten bei Kakteen fast nur an der Gattung Opuntia auf.
Wie bei Woll-Läusen.
Wurzelläuse:
sind neben Wurzelälchen die gefährlichsten Feinde der sukkulenten Pflanzen. Erst durch krankes Aussehen oder oberirdischen Pflanzenteile werden wir darauf aufmerksam, dass die Wurzelläuse die unterirdischen Teile und damit vor allem die lebenswichtigen Wurzeln schwer geschädigt oder sogar vollkommen zerstört haben.
Wir gießen vorbeugend mehrmals während des Sommers mit DDT oder E-Mitteln, damit die Wurzeln zu beginn der Trockenruhe frei sind von Wurzelläusen. Bei stark befallenen Pflanzen müssen wir die Erde abschütteln, die Wurzeln in die Kontaktgifte tauchen und in frische Erde pflanzen.

>Wurzelälchen:

Schädlinge:Bekämpfung:
Nemathoden:
Sie dringen in die Pflanzenwuzel ein und verursachen gallenartige Anschwellungen. Diese Schädlinge lieben feuchte Wärme und sind besonders in warmen Klimazonen häufig anzutreffen. Sie machen bei der Bekämpfung große Schwierigkeiten und können auch die Anwendung stärkster Mittel überleben. Bekommen wir eine befallene Pflanze, oder entdecken wir beim umpflanzen Wurzelälchen, dann sollten wir uns zu einer Radikalkur entschließen.
Wir schneiden aus dem oberen Teil der Pflanze einen Pfröpfling, den wir auf eine passende Unterlage setzen. Alle übrigen Pflanzenteile werden zusammen mit den Älchen vernichtet. Wir bedürfen während dieser Arbeit keine anderen Pflanzen mit der infizierten Erde und den Teilen der befallenen Pflanze in Berührung bringen. Am besten benutzen wir auch unsere Handschuhe und desinfizieren sie nachher.

>Pilze:

Schädlinge:Bekämpfung:
Pilze:
Die Aussaatschalen werden häufig von mikroskopisch kleinen Pilzen heimgesucht. Ursachen des Befalls sind Erden mit unverrotteten organischen Bestandteilen, unsaubere Aussaatgefäße und ungenügende Lüftung.
Vorbeugende Maßnahmen:
Nur keimfreie Erden verwenden, Saatgefäße vor der Aussaat mit Chinosol desinfizieren oder ausglühen; Lüften der Aussaat durch rechtzeitiges Entfernen der aufgelegten Glasscheibe.
Bekämpfung:
Sämlinge und Erde von der Befallstelle entfernen, mit Chinosol desinfizieren und dem Gießwasser Chinosol zusetzen. Aussaaten nicht zu feucht halten.

6.2 Winterharte Kakteen

Die in unserem Klima völlig winterharten Kakteen sind nicht sehr zahlreich. Neben einigen Dutzend seit Jahrzehnten bekannten und heut weit verbreiteten Freiland-Opuntien wurden immer wieder Vertreter anderer Gattungen auf ihre Kälteverträglichkeit überprüft. Manche von ihnen sind, sofern sie unter harten Bedingungen vorkultiviert wurden, unter wintertrockenen Verhältnissen erstaunlich widerstandsfähig gegen Kälte. Genant werden können u. a. Arten der Gattungen Austrocactus, Coryphanta, Echinocereus, Escobaria, Maihuenia, Pediocactus, Sclerocactus und einige Untergattungen von Opuntia, z.B. Austrocylindropuntia, Corynopuntia, Cylindropuntia und Tephrocactus. Für experimentierfreudige Kakteenfreunde bietet sich hiermit ein äußerst interessantes Betätigungsfeld.

> 6.3 Epiphytische Kakteen

Während die meisten Kakteen in relativ regenarmen Gebieten verbreitet sind, benötigen epiphytisch wachsende Kakteen, z. B. Rhipsalis, erheblich höhere Niederschläge, um überdauern zu können. Epiphytische Kakteen können in regenreichen Zeiten zwar erhebliche Wassermengen speichern, sie müssen aber damit die Trockenzeiten überdauern können, die in deren Verbreitungsgebiet jedoch meist nur wenige Wochen oder Monate dauert. Zudem hilft dort auch eine wesentlich höhere Luftfeuchtigkeit, die trockenere Periode unbeschadet zu überstehen. Und die zusätzliche Bildung von Luftwurzeln dient nicht nur der besseren Haftung am Untergrund, sondern auch zur Versorgung mit Feuchtigkeit.

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7.0 Gattungen und Arten

> 7.1 Bestimmungsschlüssel

>1. Flachkugelig

  
  
 
  
 
 
  
 
 
  
 

2. Kugelig, teilweise im Alter säulig

  
 
 
  
  
  
 
 
 
  
  
  
 
 
 
 
  
 
 
  
 
  
  

3. Schlanksäulig, nicht oder selten sprossend

  
  
 
 
 
  
 
 
 

4. Dicksäulig, oft im Alter sprossend

  
 
 
  
  

5. Von unten sprossend

  
  
 
 
  
 

6. Kandelaberartig verzweigt

  
 

7. Rasenbildend

  
 
 

8. Hängend, typische Ampelpflanze

  
  

9. Ohrenförmige Triebe, verzweigt

  
 

10. Blattförmig aufstrebend bis hängend

  
  

11. Kurze Blattglieder, überhängend

  
  
  
  

12. Kletternd, teilweise selbstklimmend

  
  
  
  
  

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7.2 Pflegegruppen

AHeimatgebiet: Gemässigtes Klima
Standort: Frei, Rabatte am Haus, Steingarten, Tröge
Kultur Sommer: Vollsonnig, sofern regengeschützt laufend gießen
Kultur Winter: Kälteverträglich bis ca. -25° C, nachteilig sind Kahlfröste nach nasser Wärmeperiode
Substrat: Kies, Lehm, Gartenerde (1:1:1), pH 4,5-6
BHeimatgebiet: Küsten- bis Gebirgsgegenden
Standort:
FensterbrettFrühbeetKultur Sommer: Halb- bis Vollsonnig, ausreichend Feuchtigkeit und wärme, viel frische Luft
Kultur Winter: Hell, 10-16° C, lufttrocken
Substrat: Einheitserde, pH 5-6
CHeimatgebiet: Tropische Wälder, feuchtwarmes Klima
Standort:
BlumenfensterKultur Sommer: Feuchtwarmer Platz im Schatten oder Halbschatten, evtl. unter Bäumen
Kultur Winter: Teilweise bei Zimmertemperatur, nicht unter 10° C, hell, wintersonnig, mäßig feucht
Substrat: Nahrhafte Humuserde, pH 4-5,5, Hydrokultur geeignet
DHeimatgebiet: Sehr warme Steppen
Standort:
FrühbeetGewächshausKultur Sommer: Vollsonnig und sehr warm, etwas nässeempfindlich
Kultur Winter: Hell, über 8° C, trocken
Substrat: Lehmig-kiesig, pH 5-6
EHeimatgebiet: Steppe und Gebirge
Standort:
FensterbrettFrühbeetGewächshausKultur Sommer: Sonniger, freier Stand, auch im Garten, kaum nässeempfindlich
Kultur Winter: Bis 0° C, teilweise frosthart, trocken
Substrat: Lehmig-kiesig mit geringem Humusanteil (2:2:1)
FHeimatgebiet: Hoch liegende Steppen und Gebirge
Standort:
FrühbeetGewächshausKultur Sommer: Sonnig und luftig, möglichst ohne Glasabdeckung, bei Wärme viel Feuchtigkeit
Kultur Winter: Hell, 4-12° C, ziemlich trocken, Jungpflanzen immer etwas feucht halten
Substrat: Sandig-mineralisch mit Torf (1:1:1), pH 4,5-6
GHeimatgebiet: Gebirge, Hochgebirge
Standort:
FensterbrettFrühbeetGewächshausKultur Sommer: Sonniger, freier Stand, robust, nur selten nässeempfindlich
Kultur Winter: Sonnig, 2-12° C, luftig, trocken
Substrat: Sandig-lehmig, teilweise etwas Torf, pH 4,5-6

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8.0 Literatur

AutorTitelVerlag
Backeberg, CurtDie Cactaceae. 6 BändeVEB Gustav Fischer Verlag, Jena 1958-1962
Buchsbaum, FranzKakteenpflege biologisch richtigFranchh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1962
Cullmann, WillyGötz, Erich, Gröner, Gerhard: KakteenVerlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1984
Haage, WaltherKakteen von A-ZNeumann Verlag, Leipzig, Radebeul 1981
Hecht, HansBLV Handbuch der KakteenBLV Verlagsgesellschaft, München, Wien, Zürich 1982
Krainz, HansDie KakteenFranckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1956-1975
Preston-MafhamRod und Ken: Kakteen-Atlas 1094 Kugelkakteen in Farbe. Deutsche Ausgabe beim Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1992
Rau, WernerKakteen an ihren StandortenVerlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1979
Reppenhagen, WernerDie Gattung Mammillaria 2 Bände.Verlag Steinhart GmbH, Titisee-Neustadt 1991/1992

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